Bei der Suche nach einer geeigneten Wahlstation war mein Wunsch, die Gelegenheit zu nutzen und eine Auslandserfahrung zu sammeln. Da ich während meines Studiums bereits ein Erasmus-Jahr in Sevilla verbracht hatte, war Spanien nicht zuletzt wegen der Sprache eine naheliegende Wahl.
Auf Mariscal Abogados bin ich dann bei der Recherche ziemlich schnell gestoßen aufgrund der zahlreichen positiven Erfahrungsberichte anderer Referendare auf der Website. Ich habe mich ca. sechs Monate vor Beginn der Station beworben und hatte ein sehr kurzweiliges Gespräch mit meinem Ausbilder Karl H. Lincke, sodass die Entscheidung nicht schwer gefallen ist.
Gearbeitet habe ich an fünf Tagen in der Woche von 9.30 Uhr bis 14 Uhr (jeden Dienstag und Donnerstag remote), was unter mehreren Gesichtspunkten von Vorteil war. Da wäre zum einen die Sprache, denn im German Desk, dem ich zugeteilt war, arbeitet man auf Deutsch, Spanisch und Englisch. Aufgrund dessen, dass man dies an fünf Tagen die Woche macht, findet man sich sehr schnell im fachspezifischen Vokabular zurecht und kann beide Fremdsprachen in kurzer Zeit auffrischen. Zum anderen hat man aber auch jeden Tag früh Feierabend, wodurch genug freie Zeit bleibt, um Madrid und Umgebung zu erkunden.
Bei der Arbeit hat mich das junge Team der Anwältinnen und Anwälte sofort freundlich aufgenommen und mir den Start sehr leicht gemacht. Meine Aufgaben während der drei Monate waren vielfältig und bestanden vor allem aus der Erstellung und/oder der Übersetzung von Rechtsgutachten, Mandantenkorrespondenz, Beschlüssen oder Protokollen für Gesellschaften, Vertragsdokumenten, Beiträgen für die Website sowie juristischer Recherche.
In rechtlicher Hinsicht war zumeist das spanische Wirtschaftsrecht maßgebend, vor allem Arbeitsrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht und das Immobilienrecht. Auch wenn man sich hier immer ein wenig einarbeiten muss, so gelang das ganz gut, da alle Anwältinnen und Anwälte in der Kanzlei stets ein offenes Ohr für Fragen haben und die Zusammenarbeit sehr angenehm war.
In der Gesamtbetrachtung bietet die Wahlstation bei Mariscal Abogados eine erfrischende Abwechslung in der Zeit nach dem Examen und ermöglicht eine gute Kombination aus mehreren Dingen: Zum einen kann man den Arbeitsalltag in einer ausländischen Kanzlei kennenlernen und seine Fremdsprachen verbessern. Zum anderen ist Madrid eine sehr schöne Stadt, in der es sich auf jeden Fall lohnt, für drei Monate zu leben.
Die Zeit bei Mariscal Abogados hat mir sehr viel Spaß gemacht, weshalb ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kanzlei herzlich bedanken möchte, allen voran bei Karl H. Lincke, Laura Bernat, Samantha Bartl, Carla Rissmann und Nicolás Melchior für die für die gute Aufnahme, Zusammenarbeit und Unterstützung.
Björn Bauer
Rechtsreferendar OLG Dresden
