Arbeiten und Studieren
Die Stadt Madrid verfügt als Hauptstadt über ein breites Angebot von Hochschulen und Unternehmen, in denen ein Praktikum absolviert werden kann. Welches das Passende ist, hat jeder Interessent für sich zu entscheiden. Für Studierende der Rechtswissenschaft und Rechtsreferendare aus Deutschland mit Kenntnissen der spanischen Sprache und Interesse an anwaltlicher Tätigkeit bietet sich dabei ein Praktikum oder eine Referendariatsstation bei Mariscal & Abogados in Madrid an.
Wohnen
Es gibt – wie überall – verschiedene Wege, sich in Madrid eine Wohnung oder ein WG-Zimmer zu besorgen. Die Preise und der zu erwartende Komfort hängen mitunter nicht unwesentlich davon ab, ob man bereits vor Ort ist und das Zimmer besichtigen kann oder ob man darauf angewiesen ist, aus der Ferne über das Internet eine Unterkunft zu buchen.
Am Günstigsten und mit einem breiten Angebot versehen sind lokale Internetseiten, insbesondere www.idealista.com und www.fotocasa.es.
Allgemein gilt, dass zahlreiche Wohnungen erstaunlich schlecht beschrieben sind. Oft sind die Fotos von niedriger Qualität und bilden nur wenige, zum Teil eher unwichtige Teilbereiche der Wohnung ab. Auch enthalten die Texte oft nur wenige Informationen beispielsweise über die künftigen Mitbewohner oder ein mögliches Einzugsdatum. Hier gilt es im Zweifel, einfach den jeweiligen Vermieter anzurufen und einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. In Spanien ist es im Gegensatz zu der deutschen Plattform www.wg-gesucht.de üblich, dass nicht die bereits vorhandenen Mitbewohner einen neuen Mitbewohner suchen, sondern der Vermieter selbst, wodurch WGs recht willkürlich zusammengewürfelt werden. Der Vorteil aus Sicht des Suchenden ist, dass man das Zimmer in der Regel bekommt, wenn man bereit ist, die Miete zu zahlen und sich nicht wie zum Teil in Deutschland durch nervenaufreibende WG-Castings kämpfen muss.
Ist man (wie sicherlich oft) nicht bereits vor Ort, kann man ein Zimmer beispielsweise über www.airbnb.de buchen, was naturgemäß etwas teurer ausfallen wird und mit einer gewissen Unsicherheit hinsichtlich des Zustands der Wohnung verbunden ist. Es ist empfehlenswert, ein solches Zimmer dann lediglich für den Beginn (beispielsweise den ersten Monat) zu buchen, um nicht dauerhaft eine Unterkunft zu bewohnen, die einem nicht gefällt.
Da die meisten Wohnungen nicht übermäßig gut schallisoliert sind und in einigen (eher beliebten) Stadtvierteln auch nachts erstaunlicher Lärm herrscht, ist es ratsam, sich gute Oropax zu besorgen.
Metro & Co
Madrid verfügt über einen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr. Mit der Metro und mit Bussen kann man sich überall in der Stadt problemfrei bewegen. Dafür bietet es sich an, ein Monatsticket zu kaufen, was in Madrid vergleichsweise kompliziert (das Ticket ist nicht einfach am Automaten zu erwerben), jedoch insbesondere für Studierende unter 26 Jahren angesichts des deutlichen finanziellen Vorteils unbedingt zu empfehlen ist. Man vereinbart im Internet oder per Telefon einen Termin mit dem Consorcio de Transporte de Madrid, den man in der Regel binnen weniger Tage bekommt. Die Büros befinden sich beispielsweise in den Metrostationen Sol und Moncloa, sind allerdings nicht identisch mit den Büros der Metro Madrid. Beim Termin muss man eine Kopie seines Personalausweises abgeben. Anschließend wird ein Foto gemacht und man bekommt eine Chipkarte, mit der man wiederum am Automaten sein Monatsticket kaufen kann. Für die Folgemonate reicht es dann aus, mit der bereits vorhandenen Chipkarte jeweils am Automaten ein neues Monatsticket zu erwerben.
Deutlich weniger üblich als in Deutschland ist es, sich in der Stadt auf dem Fahrrad zu bewegen. Gleichwohl gibt es mittlerweile ähnlich wie in einigen deutschen Städten Stationen mit Mieträdern. Für die Anmeldung bedarf es der Zahlung eines Jahresbetrages, der niedriger ausfällt, wenn man eine Monatskarte des ÖPNV besitzt. Daneben zahlt man einen geringen Betrag je nach Dauer der Nutzung des Rades, der bei Besitz einer Monatskarte ebenfalls niedriger ausfällt.
Kultur & Leben
Die Stadt Madrid ist allgemein sehr lebenswert. Das Wetter ist meistens sehr gut (naturgemäß bedingt durch die jeweilige Jahreszeit), die Bevölkerung ist überwiegend sehr freundlich und hilfsbereit, das kulturelle Angebot ist breit, es gibt mehrere sehr interessante Stadtteile und schöne Parks zum Entspannen (beispielsweise der schöne und oft erstaunlich leere Parque del Oeste). Die einzigen beiden erkennbaren Nachteile im Vergleich zu einer deutschen Großstadt sind der (insbesondere nächtliche) Lärm und die eher schlechte Luft. Alles in Allem stellt ein Praktikum/Studienaufenthalt/eine Referendariatsstation in Madrid für Viele sicherlich eine lohnenswerte Erfahrung dar.
Till Gerhardt
Rechtsreferendar
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